Herbstveranstaltung - Sonntag, den 04. November 2007
Impulsvortrag:![]() Ernten ohne zu säen - Neues aus dem Neuen Testament für Manager Paul J. Kohtes |
Musikalische Einstimmung: Junge Künstlerinnen und Künstler ausgesucht und gefördert von Yehudi Menuhin Live Music Now Rhein-Ruhr e.V. Elena Kononova
wurde 1977 in Russland geboren und lebt seit 2003 in Deutschland. Bereits mit 16 Jahren verließ sie die Musikschule, spielte Klavier und Akkordeon. Von 1993 bis 1998 war sie am Musik-Colleg Rimski Korsakov, wo sie in der Jungopera als Solistin auftrat. Sie studierte dazu Gesang und Akkordeon am Konservatorium in St. Petersburg. Dort ist sie Mitglied im Opernstudio, wo sie immer wieder auftritt. An der Hochschule in Köln führte sie ihre Ausbildung in Richtung Operngesang fort. In St. Petersburg als auch in Köln belegte sie erfolgreich Meisterklassen. Sie ist Preisträgerin von internationalen Wettbewerben in Frankreich und Deutschland. Elena Kononova hat zahlreiche Auftritte bei Solokonzerten in Ost- und Westeuropa. ![]() Alexander Matrosov |
Moderation:![]() Sabine Raiser ist Initiatorin und Veranstalterin der Initiative 3 Jahreszeiten Wirtschaft im Wandel. Mit drei Abenden im Jahr will sie Zeit und Raum schaffen für all jene, die wie sie selbst den Wunsch haben, das WirtschaftsLeben lebenswerter zu gestalten und dies bereits schon tun. www.innovativ-in.de |
inspire-news vom 05.11.2007: Drei Jahreszeiten: Jesus für Manager
Nach der Saat und dem Wachstum kommt die Ernte - in der Natur wie im Leben. Mit ihrer Veranstaltungsreihe “Drei Jahreszeiten - Wirtschaft im Wandel landete die Düsseldorfer Kommunikationsberaterin Sabine Raiser jedenfalls einen vollen Erfolg. Im Frühjahr gestartet, hat sich das Event für alle Sinne längst über Düsseldorf hinaus einen Namen gemacht, denn immer mehr Menschen interessieren sich für ein neues Denken im Business und suchen den Austausch unter Gleichgesinnten. Und genau hier liegt das Besondere der “Drei Jahreszeiten”, denn Sabine Raiser ist es mit den gemäß dem Jahreszyklus drei Veranstaltungen nicht nur gelungen, hochkarätige Referenten in den Düsseldorfer Malkasten einzuladen, sondern sie hat auch einen Raum geschaffen, in dem sich Ideen entfalten können. Das besondere Ambiente der Veranstaltungsreihe - musikalische Darbietungen regionaler Künstler zur Einstimmung und Gespräche bei Wein und Häppchen zum Ausklang - stößt auf wachsende Resonanz, so dass das Herbst-Event sogar ausverkauft war |
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Die Aussagen …von Paul J. Kohtes am 04. November 2007 Von den anvertrauten Zentnern Matthäus 25, 14-30 ● „Denn es ist wie mit einem Menschen, der außer Landes ging: Er rief seine Knechte und vertraute ihnen sein Vermögen an; dem einen gab er fünf Zentner Silber, dem anderen zwei, dem dritten einen, jedem nach seiner Tüchtigkeit und zog fort. Sogleich ging der hin, der fünf Zentner empfangen hatte und handelte mit ihnen und gewann weitere fünf dazu. Ebenso gewann der, der zwei Zentner empfangen hatte, zwei weitere hinzu. Der aber einen empfangen hatte, ging hin, grub ein Loch in die Erde und verbarg das Geld seines Herrn. ● Was Jesus in der Geschichte sagt, wurde vielfach als das „Manifest des Kapital“ verstanden. Scheint es doch schlicht darum zu gehen, aus den vorhandenen Ressourcen ordentlich was zu machen, und zwar nicht im übertragenen Sinne, sondern ganz konkret im materiellen Werten, sprich: es geht um Geld. ● Wenn das wirklich so gemeint gewesen ist, dann hat die christlich geprägte Welt den Auftrag: „mach mehr daraus“ sehr gut verstanden und ziemlich erfolgreich umgesetzt. Die Protestanten noch besser als die Katholiken, wie eine Studie zeigt. ● Was kann auch Schlechtes daran sein, ordentlich Geld zu verdienen? In seinem Gleichnis droht Jesus doch denen, die das nicht tun „Heulen und Zähneklappern“ an. ● Aber so herrlich einfach wie wir das in unserer Rolle als Kapitalisten gerne machen, ist die Sache allerdings nicht. Wenn wir nämlich etwas genauer in dese Geschichte eintauchen, dann würden wir entdecken, dass es hier ausdrücklich nicht um das Nehmen (nämlich von Gewinnen und Geld) geht, sondern um das Geben (Zurückgeben). ● Bevor Sie jetzt vor Schreck abschalten, lassen Sie sich daran erinnern, dass es bei Jesus niemals um weltfremde Utopien ging. Wie aber können wir das augenscheinlich widersprüchliche Szenario aufdröseln? ● Nun, es geht darum, Gegensätze auszulösen. Ein neues Denken muss her. ● Mehrwert schaffen. Gewinn erwirtschaften ist ausdrück- lich in der Bibel als erstrebendwert dargestellt. Aber beachten wir den Kontext
Von wem haben wir das, was wir sind? Unsere Talente? ● Nach dieser Geschichte sind wir nur „Mittler“. Und wenn Jesus Recht hat, dann ist es zwar die Aufgabe des Menschen „mit seinen Pfunden zu wuchern“. Aber keinesfalls für sich selbst! ● Das Grundproblem in beiden Systemen ähnlich. Der Sozialismus nach sowjetischem Muster oder auch nach Castro-Art scheiterte, weil er nicht der Freude am Leben dient. So führt sich der Kapitalismus ad absurdum, wenn seine Maxime nur noch persönliche Bereicherung ist. Der Schlüssel zur Lösung dieses Konfliktes besteht und dem Wort geben. Und zwar so, wie Paulus sagte „Geben ist seliger denn nehmen“ ● Der Kapitalismus wird erst von seinen vielen Krankheitssyndromen geheilt werden können, wenn er die Logik des Gebens wirklich verinnerlicht. Was aber meint die Logik des Gebens“ ● Sobald wir lediglich utilitaristisch, also für uns persönlich, nützlichkeitsorientiert geben, ist es kein gerechter Handel mehr. Denn ich will ja subjektiv mehr bekommen, als das was ich gebe. Deshalb: Ausgeglichen und „perfekt“ wird das System erst dann, wenn wir „nur so“ geben. Wenn wir um der Sache selbst willen“ geben. ● Wenn mir etwas wichtig ist, ich es also unbedingt haben will, dann stehe ich ziemlich unter Druck. Gleich ob psychisch oder physisch. Und die Spielregel dabei lautet: Je wichtiger es mir ist, umso größer wird der subjektive Druck. ● Wir sind auf „HABEN-Müssen programmiert. Das erzeugt Druck und vermindert die Chancen zu bekommen. Das neue Betriebssystem heißt „Haben-Dürfen oder Haben-Können. Wenn wir unser einseitig fixiertes inneres Betriebssystem öffnen, und uns auch auf das Nicht-Haben-Müssen einlassen können, desto leichter werden wir alles erreichen. ● In meinem eigenen Unternehmen habe ich in diesem Sinne einmal ein Experiment gemacht und die Devise aufgegeben „wenn wir diesen Auftrag bekommen, dann ist das gut für uns. Wenn wir ihn nicht bekommen, ist es auch gut für uns. Denn vermutlich hätten wir mit ihm nur Ärger“ Diese Haltung führte tatsächlich zu einer erheblichen Entspannung, ohne dass dabei der nötige Biss und die Freude verloren gegangen sind. ● Ja, wir sind aufgerufen, aus unseren Talenten, wie groß oder klein sie auch immer sein, etwas zu machen. Wir schaffen das am besten wenn wir das nicht als Ego-getriebene Aktion angehen. , sondern als gute Verwalter eines fremden Vermögens. Alles Weisheitssysteme sagen das Gleiche:
Ich besitze drei Kostbarkeiten;
Die ich schätze und bewahre. Die erste heißt Liebe, die zweite heißt Genügsamkeit, die dritte, wagen in der Welt nicht wichtig zu sein. Durch Liebe kann man mutig sein, durch Genügsamkeit kann man großzügig sein. Wagt man, in der Welt nicht wichtig zu sein, kann man zu einem vollkommenen Gefäß heranreifen. Heutzutage jedoch verschmäht man die Liebe Und ist stattdessen kämpferisch, man verschmäht die Genügsamkeit und ist stattdessen verschwenderisch. Man verschmäht es zurück zu stehen Und dräng stattdessen nach Bedeutung Das ist dem Tod geweiht. Wenn man Liebe hat im Wollen, dann siegt man. |
Fotos: Renate Resch-Rüffer |